Der Begriff stammt aus dem griechischen: ψυχοθεραπεία, psychotherapía – Pflege der Seele
Wir bieten in der Praxis folgende Möglichkeiten der Therapie an:
Psychotherapeutische Gespräche
sind die Grundlage jeder therapeutischen Arbeit und in diesem Sinne ist und sollte jedes ärztliche Gespräch von psychotherapeutischer Geisteshaltung geprägt sein.
So ist für uns Psychotherapie nicht Therapie der Seele, sondern nur über seelische Mittel und muss beim Patienten dem Anspruch einer umfassenden Verbesserung auf somatischer, psychischer und sozialer Ebene gerecht werden.
Autogene Psychotherapie
Αυτώσ = Selbst, γήνος = Ursprung
Ist eine wissenschaftlich untersuchte, wirksame Methode, um mittels gelernter und durch den Therapeuten angeleiteter Übungen zu einer seelischen Entwicklung und Persönlichkeitsreifung zu gelangen. Sie teilt sich in Grund- und Oberstufe.
Grundstufe (Autogenes Training)
Diese von Prof.H.Schultz gegründete Methode ermöglicht es dem Übenden nach dem Erlernen der Technik, sich selbst in einen Zustand der Entspannung zu versetzen sowie mit Hilfe selbst erarbeiteter Formeln „Aufträge“ im eigenen Unbewussten zu verankern.
Gelernt wird in kleiner Gruppe (8-10 Teilnehmer) 1x wöchentlich (90 Minuten) über 6-8 Wochen, Vorraussetzung für den Erfolg ist das regelmäßige Üben des Erlernten zu Hause.
Aufbau:
1.) Ruhe-Übung
2.) Schwere-Übung
3.) Wärme-Übung
4.) Atem-Übung
5.) Herz-Übung
6.) Sonnengeflechtsübung
7.) Kopf-Übung
Anwendung:
- Als Entspannungstechnik kann sie beispielsweise bei Nervosität, Schlafstörungen etc. eingesetzt werden.
- Sie kann weiter dazu dienen, um psychosomatische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen oder Bluthochdruck zu behandeln.
- Da der Mensch im Zustand tiefer Entspannung besonders empfänglich für suggestive Selbstbeeinflussung ist, kann sie durch geeignete Vorstellungen (formelhafte Vorsatzbildungen) eingesetzt werden, um sich Rauchen, Trinken oder ähnliche Süchte abzugewöhnen.
- Es verhilft zu sichererem Auftreten in der Öffentlichkeit und steigert die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.
Ziele des Autogenen Trainings:
- Selbstberuhigung durch innere Lösung
Ärger, Heftigkeit, viele Ängste und andere störende Gemütsbewegungen sind nur deshalb so mächtig, weil sie den ganzen Organismus erschüttern. Wer es gelernt hat, im Autogenen Training „sich zu zu – lassen“ wird durch regelmäßiges Trainieren „gelassen“ (Dr.Heyer). Wer sich also entspannt, vermindert seine Angst. Auch das Wort „Angst“ (=Enge) weist auf Verkrampfung hin. Beherrscht ein Mensch die konzentrative Selbstentspannung, kann er im Augenblick der Angst sich selbst innerlich lösen. Der überwältigende Sturm im Organismus durch das Angstgefühl wandelt sich in einen blassen Angstgedanken, der sich überwinden lässt. Im gleichen Sinne ist das Autogene Training der natürliche Weg zum Schlaf.(Prof.Dr.H.Schultz) - Selbstregulierung
sonst „unwillkürlicher“ Körperfunktionen wie z.B. des Blutkreislaufs. - Leistungssteigerung
z.B. des Gedächtnisses sowie auch der körperlichen Leistungsfähigkeit. - Verminderte Schmerzwahrnehmung
- Selbstbestimmung
durch formelhafte Vorsätze, die in der konzentrierten Versenkung eingebaut werden. - Selbstkritik und Selbstkontrolle
durch „Innenschau“ in der Versenkung.
Oberstufe
Voraussetzung für die Übungen der Oberstufe ist die Beherrschung der Techniken der Grundstufe, um selbstständig in einen Zustand der Entspannung zu kommen. Daraufhin werden durch Einstellung tagtraumartiger Bilder (z.B. Reise auf den Gipfel eines Berges, Bilder abstrakter Werte wie Hoffnung oder Mut, etc.) unbewusste Konflikte und Gefühle erlebt, bearbeitet und nachbesprochen.. So ist eine vertiefte Selbsterkenntnis und Charakterbildung im Sinne einer Psychotherapie möglich.
Psychodrama
ψυχη psyche = Seele, δράμα drama = Handlung, Vorgang
Psychodrama ist eine der humanistischen Tradition zuzurechnende Methode der Psychotherapie, Beratung und Sozialforschung, entwickelt vom österreichischen Arzt Jakob Levy Moreno (1889-1974) in Wien und New York.
Der Name „Psychodrama“ soll zum Ausdruck bringen, dass die Wahrheit der Seele durch Handeln begründet werden kann und soll; die therapeutische Arbeit erfolgt wie in der Kathathym imaginativen Psychotherapie unter tiefenpsychologischen Gesichtspunkten.Ursprünglich konzipiert als handlungsorientierter Gegenentwurf zur Psychoanalyse von Siegmund Freud hat sich der psychodramatische Ansatz weltweit vor allem als Methode der Gruppen-und Einzelpsychotherapie und Beratung etabliert und Einfluss auf zahlreiche andere Psychotherapieschulen genommen.Einer der herausragendsten Verdienste Morenos war die Einführung des Humors in die Psychotherapie: er selbst empfand es als eine der größten Errungenschaften der Menschheit, über sich selbst lachen zu können. Oder wie Wilhelm Raabe sagte. „Humor ist der Schwimmgürtel auf dem Strom des Lebens“.Mit Hilfe verschiedenster Interventionen wie z.B. dem Rollenspiel ist es uns möglich, unsere bisherige Einstellung und unser Verhalten aus einer anderen Perspektive zu betrachten und neues Verhalten auszuprobieren und einzuüben.
Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP)
Κατά = hinein, hinab, θyμος = Seele
KIP ist ein anerkanntes, tiefenpsychologisch orientiertes Psychotherapieverfahren, bei dem tagtraumähnliche Bilder als Hilfsmittel eingesetzt werden.
Sie gliedert sich in Grund-, Mittel- und Oberstufe, wird als Einzel-, Paar- oder Gruppentherapie angeboten und ist vom Kindes- bis ins Seniorenalter wirksam.
Aufbau
Unter therapeutischer Anleitung steigen zu vorgegebenen Motiven (z.B. Blume, Wiese, Bachlauf etc.) vor dem inneren Auge Bilder auf, in denen sich unbewusste Konflikte, Probleme und Phantasien symbolhaft ausdrücken.
Im Bild vollzieht sich der heilsame Prozess in drei Dimensionen:
1. durch Betrachten und Durchleben der Bilder mit differenzierter Gefühlswahrnehmung und mit Hilfe des Therapeuten.
2. durch Erleben des „Urvertrauens“ und „Auftanken können“ im Bild.
3. durch Probehandeln und Entfaltung von Kreativität, Ausdauer und Kraft im Bild.
Anwendung
- Die Methode eignet sich zur Bearbeitung von aktuellen Lebenskrisen, Beziehungsproblemen, Burn-out, etc.
- Sie ist auch bei der Aufarbeitung von Ereignissen aus der Lebensgeschichte hilfreich.
- mit wenigen Ausnahmen (z.B. akute Psychosen) lassen sich alle psychiatrischen Krankheitsbilder heilen oder günstig beeinflussen.
Störungsspezifische Psychotherapie bei Patienten mit Borderline-Syndrom
Menschen mit einem Borderline-Syndrom leiden an rasch wechselnden Stimmungslagen, hoher Erregbarkeit und einer deutlichen Tendenz, Impulse ohne Rücksicht auf Konsequenzen auszuleben.
Die Behandlung setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen:
- Gesprächstherapie nach den Prinzipien der übertragungsfokussierten Psychotherapie (TFP) nach Kernberg
- Skills-training, d.h. erlernen, üben und verbessern von spezifischen Fähigkeiten in den Bereichen:
-Innere Achtsamkeit
-Stresstoleranz
-Emotionsmodulation
-Zwischenmenschliche Beziehungen;dazu nützen wir auch Möglichkeiten des Autogenen Trainings und der Katathym Imaginativen Psychotherapie. - Medikamentöse Therapie zur Behandlung akuter Spannungszustände und/oder zur Stabilisierung von Stimmung und Impulskontrolle.
Fertigkeitentraining („Skillgroups“)
Inhalt des Trainings sind das Erlernen spezifischer Fähigkeiten in folgenden Teilbereichen:
– Innere Achtsamkeit
– Stresstoleranz
– Emotionsregulation
– Zwischenmenschliche Beziehungen
gelernt wird in der Gruppe, geübt und angewendet werden sollten die erlernten Techniken zwischen den Sitzungen.